Privatklinik Aadorf gerettet - Unsicherheit bleibt

Von: Christoph Schlatter

Die von der Schliessung bedrohte psychiatrische Klinik Aadorf (Kanton Thurgau) ist einstweilen gerettet. Was das für Arbeitsplätze und Arbeitsbedingungen heisst, ist noch unklar.

Die gut 100 Arbeitsplätze in der psychiatrischen Klinik Aadorf bleiben vorerst erhalten. (Bild: Karte von 1655)

Die Leitung der psychiatrischen Klinik Aadorf hat die Belegschaft informiert, dass das Unternehmen unter neuen Eigentümern weitergeführt werden soll. Diese heissen Stephan Trier, aktueller Klinikdirektor, und Michael Haueter, Investor. Weitere Informationen, insbesondere zur Zukunft der Arbeitsplätze und zu den -bedingungen der über 100 Angestellten, waren vorerst nicht erhältlich.

Die bisherige Eigentümerin der psychiatrischen Klinik Aadorf, die Di-Gallo-Gruppe, hatte vergangenen November die Möglichkeit einer Schliessung per Februar 2018 erwogen. Die Klinik müsse dringend renoviert werden, was jedoch angesichts der unsicheren finanziellen Situation nicht machbar sei.

Die Belegschaft hat daraufhin den VPOD eingeschaltet und ihm das Mandat zur Aufnahme von Gesprächen und Verhandlungen erteilt. Wie VPOD-Regionalsekretärin Maria Huber dem St. Galler Tagblatt sagte, wird der VPOD das Klinikpersonal auch weiterhin unterstützen. Mindestens die Schaffung einer Personalkommission steht auf dem Programm, mittelfristig wird ein GAV angestrebt.

Der Druck auf die psychiatrischen Einrichtungen dürfte sich weiter verschärfen, weil seit 1. Januar 2018 ein neues Finanzierungssystem für die Psychiatrie gilt. Der VPOD befürchtet, dass "Tarpsy" die Ressourcen zulasten der schwerer Kranken umlagert und den Druck auf das Personal erhöhen wird. Die Klinik Aadorf ist auf die Behandlung von Burnouts, Depressionen und Angststörungen, auf Essstörungen namentlich bei Frauen und auf die Behandlung älterer Patientinnen und Patienten spezialisiert.