Im September hat die Verbändekonferenz der Stadt SG einen Teuerungsausgleich von mindestens 3% gefordert, die Gewerkschaften 5%. Dies wäre nicht übertrieben gewesen.
Der Stadtrat hat dem Parlament mickrige 1.5% mit einem Sockelbeitrag von 100.-Fr./Monat vorgeschlagen. Der Antrag der GPK, der 1.7% , mit einem Sockelbeitrag von 150.-Fr/Monat, vorsah, fand keine Mehrheit. Ein Skandal.
Nach vielen Diskussionen spricht das Stadtparlament einen Teuerungsausgleich von 1.7% bei einem Sockelbeitrag von 100.-/Monat. Es war das Maximum, was für die Angestellten der Stadt rausgeholt werden konnte. Eine Tragödie, aber immerhin!
Der «Fachkräftemangel» ist eklatant, vor allem bei den vbsg, in vielen technischen Bereichen, bei der Stadtpolizei, bei der Feuerwehr und in der Verwaltung. Die teils schwierigen Arbeits-bedingungen in den Branchen des Service public erschweren nicht nur die Rekrutierung von ausreichendem und auch ausreichend qualifiziertem Personal, sie sind oftmals auch der Auslöser für eine hohe Fluktuation in der Belegschaft oder einen regelrechten Exodus in gewissen Berufen.
Die Privatwirtschaft hat die Löhne in der Region bereits an die Teuerung angepasst, was die Situation bzw. die Ungleichheit zusätzlich verschärft hat.
Für viele Dienststellen war es jetzt schon fast ein Ding der Unmöglichkeit, die offenen Stellen zufriedenstellend zu besetzen.
Das gute, qualifizierte St.Galler Personal zu halten hat höchste Priorität!
Die Lebenshaltungskosten sind seit Ende 2020, seit die Inflation zurück ist, um 6% gestiegen. Dies gemäss dem Landesindex für Konsumentenpreise (LIK), welcher die Preisentwicklung der für die privaten Haushalte bedeutsamen Waren und Dienstleistungen misst und die Explosion der Krankenkassenprämien nicht einmal berücksichtigt.
Der Reallohnrückstand ist bereits enorm. Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) beziffert ihn auf 2000 Franken pro Arbeitnehmende/n in der Schweiz. Geld, das die Arbeitnehmenden durch die Differenz zwischen Teuerung und Lohnentwicklung verloren haben. Die hohen Preise stellen eine enorme Belastung für die Angestellten der Stadt dar. Die Lebenshaltungskosten sind immer schwieriger zu stemmen.
Die städtischen Angestellten sorgen dafür, dass wir mit dem wichtigsten Lebensmittel - Wasser – und genügend Energie versorgt werden. Sie bewegen unsere Busse, halten die Stadt und deren Gebäude sauber und intakt, retten Leben und sind für unsere Sicherheit besorgt. Diese Leistungen gilt es angemessen zu entlöhnen.
Dass sie nun nicht mal die ganze Teuerung ausgeglichen erhalten, ist ein Skandal!