Notruf St. Gallen - Stellenabbau an Spitälern ein absolutes No-Go!
Die drei Rednerinnen finden deutliche Worte. In den letzten Jahren haben unsere Spitäler mit knappen Budgets und überlastetem Personal gekämpft. Und jetzt Entlassungen? Ein fatales Zeichen für alle im Gesundheitswesen. Am 8.3.2023 wurde seitens Spitäler informiert, dass gespart werden muss. Der VPOD Ostschweiz hat damals gefordert, dass dies auf keinen Fall auf dem Buckel des Personals passieren darf. Nun ist es soweit: Es werden 440 Stellen abgebaut. In den nächsten 5 Jahren werden so im Durchschnitt jede zweite Woche drei Personen in einem Spital entlassen und das bei einem gleichzeitigen Bevölkerungswachstum von 175 Personen im gleichen Zeitraum. Ein absolutes NoGo!
In den letzten Jahren haben unsere Spitäler mit knappen Budgets und überlastetem Personal gekämpft. Zudem wurden 4 von 9 Spitälern geschlossen. All dies hat zu längeren Wartezeiten, eingeschränkten Ressourcen und unzumutbaren Belastungen für das Gesundheitspersonal geführt.
Für ein funktionierendes Spital braucht es Alle
Die Reinigungsfachfrau genauso wie die Chefarztsekretärin und das medizinische, therapeutische und pflegerische Personal. Mit dem angekündigten Stellenabbau ist die Gesundheitsversorgung im Kanton St. Gallen stark gefährdet! Der VPOD warnt vor diesem Schritt. Er wird drastische Auswirkungen auf die Bevölkerung und das Personal haben. Wieder werden Leistungen für die Bevölkerung des Kantons St.Gallen abgebaut. Die Versorgungssicherheit ist stark gefährdet.
Diese Massnahme wird nicht nur ein grosser Imageschaden für den Kanton bedeuten, sie ist auch ein absolut falsches Zeichen in der jetzigen Zeit des Fachkräftemangels. Wie kann es sein, dass schweizweit händeringend Pflegefachleute gesucht werden und im Spital St.Gallen werden sie entlassen?!
Die Entlassungen, die uns bis jetzt zu Ohren gekommen sind, sind sehr unsozial geschehen. Es trifft vor allem Mitarbeitende um die 60, langjährige, treue Arbeitnehmende. Auch wenn, wie es heisst, vor allem Stellen in der Administration gestrichen werden, bedeutet das, dass die Arbeit, die diese Menschen geleistet haben, auf die verbleibenden Mitarbeitenden verteilt werden muss. Der Stress der Pflegenden am Bett infolge Arbeitsverdichtung wird also steigen. Dies führt zu noch mehr Überlastung und im schlimmsten Fall zu mehr Kündigungen. Die Spitalangestellten können nicht mehr und wollen auch nicht mehr.
Die Spitäler St.Gallen verlieren wieder an Attraktivität. Der Kanton muss dringend finanzielle Mittel sprechen. Der Kanton St. Gallen muss für Gesundheitspersonal attraktiv und sicher bleiben, sonst droht eine Versorgungskrise in der Zukunft. Wir fordern deshalb mit unserer Petition einen Notkredit des Kantons und einen sofortigen Stopp des Stellenabbaus.
Zudem müssen die Personalverbände ab sofort in die Planung der Massnahmen mit einbezogen werden. Dies ist nämlich nicht geschehen, auch wenn Verwaltungsratspräsident Andreas Kuhn die immer so schön erzählt. Wir wurden am besagten Donnerstagmorgen eine Stunde vor der Presse informiert, also vor vollendete Tatsachen gestellt. Am halbjährlichen Sozialpartnergespräch, das nur wenige Wochen zuvor stattfand, waren die Entlassungen kein Thema. Auch das Märchen, das der Verwaltungsratspräsident erzählt, dass die Patient*innen nichts vom Abbau merken werden ist falsch. Natürlich werden es die Patienten zu spüren bekommen, irgendwo müssen die Pflegenden ja Zeit sparen, dies ist einfache Mathematik. Sehr unschön ist auch die mangelnde Kommunikation mit den Angestellten. Sie erhalten keine Antworten, da herrscht gähnende Leere. Wo bleibt die Leitung Pflege? Sie ist nicht vorhanden!
Es müsse bei der Lohnsumme gespart werden heisst es seitens Verwaltungsrats. Da stellt sich die Frage, weshalb es denn noch ein 9-köpfiges Verwaltungsratsgremium braucht. Die St.Gallen Spitäler sind auch auf die Hälfte zusammengeschrumpft worden. Mit einer Verkleinerung des Verwaltungsrates dürfte die Höhe der Lohnsumme ebenfalls verbessert werden. Fazit: Entweder wird jetzt seitens Kanton endlich Verantwortung übernommen, oder es droht ein Desaster!
Weitere Auskünfte:
Alexandra Akeret, vpod ostschweiz, , 079 424 98 37
Viviane Hösli, vpod schweiz,