Dem VPOD ist die Westschweizer Tochter der börsenkotierten Investmentfirma Aevis Victoria bestens bekannt, leider. 2012 hatten 22 Angestellte des Neuenburger Spitals La Providence wegen dessen Verkaufs an den privaten Spitalkonzern Genolier und des Ausstiegs aus dem GAV «Santé 21» gestreikt. Sie wurden daraufhin fristlos entlassen. «Santé 21» gilt praktisch für das gesamte Gesundheitspersonal des Kantons Neuenburg. Die Einhaltung des GAV ist auch Voraussetzung dafür, auf die kantonale Spitalliste zu kommen und Subventionen zu erhalten.
Die Privatspitalgruppe Genolier kündigte 2012 den GAV, um die Löhne und Zulagen zu senken und die Arbeitszeit zu verlängern. Gleichzeitig verlangte Genolier weiterhin kantonale Subventionen und richtete sein Angebot auf lukrative Spezialangebote aus. Mit der Unterstützung des VPOD klagte ein Teil der Entlassenen gegen diese widerrechtliche Kündigung bis vor Bundesgericht und musste dort Anfang Jahr eine böse Niederlage einstecken. Nun hat der VPOD die Angelegenheit an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg übergeben und Beschwerde eingereicht.
Der VPOD wird die kollektiv geregelten öffentlich-rechtlichen Anstellungsbedingungen des KSSG-Personals vehement verteidigen und jegliche Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen und Löhne im Gesundheitsbereich dezidiert bekämpfen. Eine gute Gesundheitsversorgung ist nur möglich mit genügend und fair bezahltem Personal.